Liebe Leser*innen von cread. Auch wir von cread und cbuy.ch kommen nicht darum herum, in unseren Beiträgen auf die seit über 2 Jahren andauernde COVID-19 Pandemie zu sprechen zu kommen. Glücklicherweise können wir Ihnen heute aber einmal vorsichtig optimistische Nachrichten mitteilen. Nordamerikanische Wissenschaftlicher haben am 10. Januar 2022 im Journal of Natural Products eine erste Studie zur Wirksamkeit von Cannabinoiden bei der Bekämpfung von SARS-CoV-2 Infektionen veröffentlicht. Im nachfolgenden Artikel fasst Ihnen cread – Alles über Cannabis die wichtigsten Ergebnisse der Studie in kompakter Form zusammen.
Das SARS-CoV-2 Virus ist durch kronenartige Stacheln an seiner Aussenhülle, sogenannte Spikes, charakterisiert. Diese haben die Fähigkeit, an den ACE2-Rezeptor in menschlichen Zellen anzudocken und so für eine Infizierung mit COVID-19 zu sorgen. Genau bei diesem Andockprozess können CBDA (CBD-Säure, die Vorstufe von CBD) und CBGA (CBG-Säure, die Vorstufe von CBG) laut den Ergebnissen der hier zitierten Studie ansetzen und sowohl eine Infektion mit dem Coronavirus verhindern als auch dafür sorgen, dass eine Erkrankung weniger lang dauert. Der Ansatz, die Interaktion von Virus und Rezeptor mittels bestimmten Komponenten zu unterbinden, konnte bereits beim HIV-1- und Hepatitis-C-Virus erfolgreich angewandt werden. Im Verlauf der Studie wurden diverse aus der Hanfpflanze stammende Cannabinoide auf ihre Wirksamkeit hin getestet. Als mit Abstand am wirksamsten erwiesen sich dabei CBDA und CBGA, wobei die Werte bei CBGA sogar noch leicht besser als diejenigen von CBDA waren. Beide blockierten erfolgreich sowohl das ursprüngliche SARS-CoV-2 Virus als auch die beiden Mutationen Alpha und Beta. Andere Cannabinoide wie CBN (Cannabinol) oder CBC (Cannabichromen) zeigten wenig bis gar keine Wirksamkeit.
Zum Vorgehen innerhalb der Studie gilt es zu sagen, dass in einem ersten Schritt getestet wurde, ob die beiden Cannabinoide im „Kampf“ gegen ein Pseudovirus erfolgreich waren, d.h. ob sie den Eintritt des Pseudovirus in die menschliche Zelle erfolgreich verhindern konnten. In einem nächsten Schritt wurde der gleiche Versuch mit dem realen SARS-CoV-2 Virus gemacht. In beiden Fällen verhinderten CBDA und CBGA den Eintritt des Virus in die menschliche Zelle bzw. deren Andocken an die Spike-Proteine. Die Konzentration an Cannabinoiden, die benötigt wird, um 50% der Viren am Andocken zu hindern, ist laut den Forschern hoch, klinisch jedoch sollte es möglich sein, diese in der Behandlung zu erreichen.
Zum Abschluss des veröffentlichten Artikels war es den Forschern wichtig, zu betonen, dass erst die Kombination der Cannabinoide mit der Impfung für den gewünschten Effekt sorgt: Die Schaffung eines Umfeldes in den menschlichen Zellen, das es dem SARS-CoV-2 Virus massiv erschwert, anzudocken und für eine Infektion und Erkrankung zu sorgen.
In aller Kürze:
Forscher aus den USA haben herausgefunden, dass CBDA und CBGA gegen das Coronavirus helfen können. In Kombination mit der Impfung können CBDA und CBGA an zwei Stellen helfen: Sie können verhindern, dass Menschen sich mit dem Coronavirus infizieren und sie können die Dauer der Erkrankung verkürzen.
Quelle: Cannabinoids Block Cellular Entry of SARS-CoV-2 and the Emerging Variants, in: Journal of Natural Products, aufgerufen über: https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.jnatprod.1c00946 [14.01.2022, 13:51 Uhr].